Die Gründerväter

"Namen, die keiner mehr nennt" ist der Titel eines Buches der 2002 verstorbenen Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff. Darin beschreibt sie die Geschichte ihrer Familie und ihrer ostpreußischen Heimat. Ähnliches könnte man über die elf Herren sagen, deren Biografien die Broschüre "Die Gründerväter" gewidmet ist.

 

Wir Sind Europa hat zwar das Fehlen der GründerInnenmütter beklagt, dennoch lohnt es sich,  ein wenig nachzulesen über:

 

  • Konrad Adenauer, den pragmatischen Demokraten
  • Josef Bech, einen Großen aus einem kleinen Land
  • Johan Willem Beyen, der Mastermind des gemeinsamen Marktes
  • Winston Churchill, der den Begriff "Vereinigte Staaten von Europa" prägte
  • Alcide De Gasperi, den gewandten Vermittler
  • Walter Hallstein, den klugen Diplomaten
  • Sicco Mansholt, den Erfinder der gemeinsamen Agrarpolitik
  • Paul Henri Spaak, den Belgier mit Weitblick und

Nun mag man an Churchills europäischer Gesinnung zweifeln, den Binnenmarkt als die Ursache allen Übels ansehen und die gemeisamen Agrarpolitik für unzeitgemäß halten. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in 60 Jahren eine Broschüre erscheint, in der David Camerons, François Hollands, Angel Merkels und/oder Matteo Renzis Bemühungen um die europäische Integration gewürdigt werden. 

 

Margareta Stubenrauch, 23. März 2015