Wir Sind Europa organisiert seit mehr als zehn Jahren immer am Tag des Eurovision Song Contest eine Publikumsveranstaltung zum jeweiligen Gastgeberland. Am 10. Mai 2014 war es wieder soweit. In Zusammenarbeit mit der dänischen Botschaft, der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich und dem Kulturforum DanAustria lud Wir Sind Europa zu einem Abend in die Diplomatische Akademie ein. Unser Dank geht auch an die Sponsoren Nordea und Fjordlys.
Nach einem Kurzfilm mit dänischen Impressionen begrüßten der stellvertretende Botschafter Dänemarks, Thomas Kruse, und Jürgen Gmelch, Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, die Gäste. Dabei erwähnte Herr Kruse, dass der Eurovision Song Contest in Dänemark ein Familienereignis sei, das die ganze Familie vor dem Fernsehgerät versammle. Alle Kinder seien schon fürchterlich aufgeregt, weil sie so lange aufbleiben dürfen. Zur Einführung in das Thema der Publikumsdiskussion gab es einen Trailer zu Borgen (dt. Gefährliche Seilschaften).
Die Medien überboten einander im Lob über diese dänische Fernsehserie:
Die Podiumsgäste
versuchten die Hintergünde dieses Erfolgs zu analysieren. Barbara Denscher meinte, die erste Erklärung sei simpel: "Borgen ist einfach gut gemacht". Insbesondere für das angelsächsische Publikum ist Borgen exotisch: Eine Frau, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, steht an der Spitze des Staates. Herr Rossel meinte, für ein (nord)europäishes Publikum, ist das gar nicht exotisch, und der Erfolg der Serie liegt in ihrer Wirklichkeitsnähe. Christine Proksch wies auf die lange erfolgreiche Film- und Fernsehtradition Dänemarks hin, Borgen ist nur eine logische Folge.
In einem zweiten Block versuchte Margareta Stubenrauch (Wir Sind Euopa) dem "Dänentum"
nachzuspüren und zitierte aus Barbara Denschers "Lesereise Kopenhagen":
"Was mich gleich bei meinem ersten Besuch in der dänischen Hauptstadt besonders faszinierte, war die egalitäre Lässigkeit im Umgang miteinander, das soziale Engagement, das ökologische
Verantwortungsbewußtstein und der Sinn für alternative Lebensentwürfe".
Alle PodiumsteilnehmerInnen waren damit vollinhaltlich einverstanden. Vor der Publikumsrunde gab uns Herr Rossel noch einen Eindruck der dänischen Sprache, indem er ein Gedicht über Kopenhagen rezitierte. Die Publikumsfragen spannten einen weiten Bogen von touristischen Tipps bis zum Schulsystem und der Einwanderungsthematik. Danach konnten sich die Gäste an dänischen Hot Dogs laben, dänisches Design bewundern und sich auf die Übertragung des Eurovision Song Contest aus Kopenhagen vorbereiten.
Unter großem Jubel des noch zahlreich anwesenden Publikums gewann Conchita Wurst den Eurovision Song Contest 2014. Wir Sind Europa freut sich auf Österreich 2015.
Margareta Stubenrauch, 12. Mai 2014