Michael Hartmann, Campus Verlag, 2007
268 Seiten, ISBN 9783593384344
Der Titel und Teile des Klappentextes sind ein wenig irreführend: Es geht in diesem Buch weniger darum, wie Eliten ihre Macht nutzen und damit die Gesellschaft und auch die europäische
Integration beeinflussen. Michael Hartmann beschreibt viel eher, wie sich die Eliten in den verschiedenen Ländern Europas rekrutieren und definiert dabei vier wesentliche Grund-Typen. Das
britische System der Eliteschulen mit anschließendem Studium in „Oxbridge“, das französische System mit den Grandes Ecoles, das deutsch-italienische System ohne Elitebildungs-Institutionen und
das skandinavische Modell mit seinen offenen Eliten. Unter Eliten werden die politischen, wirtschaftlichen und Verwaltungsspitzen verstanden, nicht jedoch künstlerische oder wissenschaftliche
Persönlichkeiten.
Mit unheimlich [zu] viel statistischem Zahlenmaterial untermauert, bietet das Buch viele Erklärungen dafür, warum viele Dinge in den verschiedenen Staaten derzeit so und nicht anders
funktionieren. Besonders positiv ist auch, dass kleinere Länder wie Österreich und die Benelux-Staaten, aber auch die neuen EU-Mitglieder in Mittel- und Osteuropa in die Analyse einbezogen
werden.
Margareta Stubenrauch, 4. Juli 2008