Paul Strathern, Pimlico, 2005
430 Seiten, ISBN 1844130983
In Florenz begegnen sie einem auf Schritt und Tritt, die Medici, eine Familie, die aus bescheidenen Verhältnissen stammend zu Fürstenehren aufstieg und die ihre Stadt, ihre Region, Italien und
letztendlich eine Epoche entscheidend mitbestimmt hat. Die Familiengeschichte liest sich wie ein Dreigroschenroman - Sex and Crime. Und dennoch waren die Medici nicht nur skrupellose Mörder und
machthungrige Betrüger, sondern auch fanatische Kunstliebhaber und -förderer und dahezu alle Größen der Renaissance von Botticelli über Leonardo bis zu Michelangelo haben ihre Wege gekreuzt,
ebenso wie Macchiavelli und später Galilei.
Faszinierende Einzelgestalten, wie der sagenhaft reiche Banker Cosimo, "Mister Renaissance" Lorenzo, der Prächtige, der selber Gedichte schrieb, oder der genußsüchtige Giovanni, der später Papst
wurde, sie alle haben ihrer Stadt und ihrer Region Kunstschätze geschenkt, ohne die unsere Welt heute viel ärmer wäre.
Paul Strathern zeichnet ein ungeheuer farbenfrohes und leicht zu lesendes Bild vom Auftstieg und Fall einer Familie, die Europa aus den Mittelalter in eine neue Zeit führte, mit Ruhm und Glanz,
aber auch mit allen Schattenseiten, die große Veränderungen immer begleiten.
Margareta Stubenrauch, 1.6.2005